
20.10.2008- Para dar Esperanza Scheinbar hat der Montag einen Zauber in sich, der die Kinder zappeln und trampeln lässt. Es ist jedes Mal ein riesiger Energieschub mit den 80 Kindern auf so kleinem Raum Ordnung oder gar Ruhe zu schaffen, aber sie sind so niedlich dabei, das man verstehen kann, das die letzten 3 Tage Wochenende erst einmal diskutiert, kommentiert und ausgebreitet erklärt werden müssen. Die meisten Kinder wohnen alle in der Nachbarschaft und haben auch außerhalb des Projektes Kontakt miteinander, andere wiederum kommen aus anderen Vierteln oder waren andere Familienmitglieder besuchen, die in erreichbarer Nähe wohnen. Generationenhaushalte sind hier noch recht integriert in die Gesellschaft, und so wohnen oft Großeltern, Eltern und Kinder in einem gemeinsamen Haus, um sich so gegenseitig zu unterstützen. Während die Eltern arbeiten gehen kümmern sich die alten um die Kleinen die noch nicht zur Schule gehen, und so wird sich die Verantwortung gezwungenermaßen geteilt. Auch kommt es vor das ältere Kinder für ihre jüngeren Geschwister aufkommen, und sie morgens und nachmittags betreuen. Heute haben Eltern zwei neue Kinder angemeldet, die in Lilies Gruppe integriert werden sollen. Die Kinder haben sie offen empfangen, und sie gleich mitgenommen und gemeinsam zu sitzen. Für mich war es spannend zu beobachten, wie die Schüchternheit alles neuen langsam den Freuden des miteinander Spielens gewichen sind, und die beiden Geschwister sich mehr und mehr aktiv beteiligt haben. Die Aktivität war ein Mobile zu bauen, das aus buntem Papier, einem Holzstock, und genügend Faden bestehen. Viele Kinder haben weniger Konzentration um an einer Sache mehr als eine Stunde zu arbeiten, und so baut Lilie häufiger Pausen ein, um ihre Konzentration so zu kompensieren.
21.10.2008- Para dar Esperanza …viele bunte Farben… Heute haben die Kinder aus Mireays Gruppe nach den Hausarbeiten begonnen ein Bild zu malen, das den Kreislauf der Pflanzen auf unserer Erde widerspiegeln sollte. So bekommen sie ein Bild von dem Zusammenhang von allem natürlichen, und Mireay hat eine lange Einleitung über die Entstehung und den Bestand von Pflanzen gegeben, der sie stimulieren sollte, das gerade gehörte in einer bildlichen Form wieder zu geben. Es war recht erfolgreich, auch wenn die individuellen Interpretationen sehr variierten, waren sie doch alle verständlich und mit der richtigen Intention gemalt. Nachdem wir alle Bilder zum Trocknen rausgelegt haben, ging es an die Vorbereitungen des Essens.
22.10.2008- Para dar Esperanza Ich habe wieder in Ellas Klasse begonnen meine Observationen über J. Cruz fort zu setzen, und konnte bei einer Aktivität teilnehmen, in der die Kinder eine Sonne gestaltet haben, die ihre eigene Kultur widerspiegeln sollte. Ella nannte die Übung „ unsere eigene Sonne der Entwicklung“, und die Kinder haben typische Traditionen aus ihrer Familie, Kultur, und von sich selbst in die Strahlen geschrieben, während sie innerhalb der Sonne ihren Namen und ihre Herkunft eingetragen haben (zB: „ich heiße Carlos und bin Ecuadorianer/Columbianer…“). Es war sehr interessant, und ich hatte die Möglichkeit viel mit J. über seine Familie und seine Kultur zu sprechen. Er hat sich sehr gut eingebracht, und war mir gegenüber recht offen, wenn er auch große Probleme hatte sich auf die Aufgabe zu konzentrieren, und sie zu Ende zu machen.
23.10.2008- Para dar Esperanza Heute am Ende eines weiteren Monats haben wir ein weiteres Mal die Geburtstagskinder geehrt, ein kleines Geschenk überreicht, und gemeinsam Lieder gesungen. Normalerweise ist jeder letzte oder zweitletzte Donnerstag eines Monats dafür reserviert, und so können alle Kinder und Lehrer ihren Ehrentag noch einmal Revue passieren lassen. Es ist jedes mal ein Tag außerhalb der Routine, und die Organisation ist jedes Mal ein großer Spaß. Wir haben dieses mal gemeinsam in dem Community Haus kleine Spiele vorbereitet, und mit allen gemeinsam zelebriert. Am Abend hatten wir noch eine Versammlung mit allen Mitarbeitern, um den kommenden Monat zu planen, und besondere Aktivitäten an zu kündigen. Es war ein sehr langes Beisammen kommen, in dem ich auch die Möglichkeit hatte, meine Therapie zu planen und allen zu eröffnen wie meine Arbeit ab Anfang Dezember im Projekt aussehen wird. Ich bekomme sehr viel Unterstützung und Freiraum von den Mitarbeitern, und die Psychologin wird mich einmal oder mehrmals in der Woche passiv begleiten, und an meinen Therapien teilnehmen. Wir wollen vor allem die Rücksprache mit den einzelnen Lehrern aufrecht erhalten, und dann gemeinsam an Problemen der Kinder arbeiten, so das das Ergebnis in allen Klassen, Therapien und Gesprächen den größtmöglichen und vor allem einen langfristigen Erfolg erzielen kann.
25.10.2008- „Workshops“ Parque Carolina heute ging der Tag schon sehr früh los, und ich bin morgens mit Rene hoch ins Projekt gefahren, um alles für den Ausflug vor zu bereiten. Ich hatte für die rund 50 Kinder Namensschilder gemacht, um es den Workshopleitern leichter zu machen mit den Kids zu kommunizieren. Nachdem wir langsam alle begrüßt hatten, der Bus angekommen war, und die Lehrer für kleine Snacks im Park gesorgt haben, konnte der Trip in die Stadt beginnen. Der Platz den wir uns für die vier verschiedenen Workshops ausgesucht hatten, war groß und offen, so das die Kinder jeweils nach 45 min wechseln konnten, und wir sicher waren das keiner verloren geht. Wir hatten das Angebot Capoeira zu machen, Tanzunterricht mit Sophie, Fußball mit Rene und Aaron, und mit ein wenig Yoga zu lernen, das aus einfachen Übungen bestand. Die Planung lief parallel zu unserer Arbeit, und ich habe sehr gehofft, das jedes Kind viel Spaß und Freude hat während sie den Einblick in eine neue Sportart bekommen. Trotzdem sind 50 Kinder eine große Verantwortung, und ich war froh die Hilfe von den übrigen Mitarbeitern an diesem Samstag in Anspruch nehmen zu können, um für Ordnung und einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Nach drei Stunden haben wir sie noch auf dem großen Spielplatz sich austoben lassen, und sind dann mit der ganzen Meute zurück nach Santa Maria gefahren, wo sie zwar müde aber glücklich in ihre Familien zurückgekehrt sind.
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