5.01.09- PARA DAR ESPERANZA Heute war der erste Arbeitstag, und es war direkt bedeutend ruhiger um das projekt als noch im Dezember. Wir haben heute nur zu viert gearbeitet, da Ella noch stets in America bei ihrer Familie ist und Mireya einen Termin in ihrer anderen Arbeitsstelle hatte. Ich habe mich lange mit Jose unterhalten, der heute schwer zu motivieren war, und keine Lust auf eine session hatte. So sind wir gemeinsam spazieren gegangen und haben uns über sein WEihnachtsfest unterhalten. ES war sehr interessant und er hat mir viel über die Traditionen hier erzählen wollen. Ich hatte ein wenig das Gefühl je weiter wir vom Projekt weg waren, desto offener und redseliger wurde er was eine interessante Beobachtung ist. Vielleicht ist es mir möglich das in mein Programm irgendwie auf zu nehmen, und mir eher draussen ein ruhiges Plätzchen mit ihm zu suchen, wenn es das Wetter zulässt. Nach einer STunde bin ich zurück und habe mich mit Lisbeth getroffen, die voller Motivation und Euphorie in den Raum kam. Da musste ich mich erstmal umschalten, und dran gewöhnen. Sie hat eine MENGE Potenzial und muss erst einmal lernen mit ihren Emotionen um zu gehen, die doch häufig mit ihr durchgehen und sie unruhig oder gar aggressiv machen. Wir haben weiter daran gearbeitet ihren Charakter zu beschreiben und eigenschaften heraus zu finden. Ihr macht es spass ihre eigene fantasiefigur zu gestalten und umschreiben. So war doch der Anfang des Arbeitstages sehr positiv und die Evaluation ebenso.

6.01.09 - PARA DAR ESPERANZA: Erneut waren wenig Kinder da, und die Lehrer haben mir versichert das es normal ist, weil viele sich noch in den ländlichen Gebieten bei Verwandten aufhalten, oder sehr beschäftigt sind wieder in den Schultag rein zu kommen. Ich hatte heute ein langes Gespräch mit Alexander, der sehr destruktiv und motivationslos in den Gruppen abhängt, auf keine Lehrer hört, und auch nicht regelmässig zu unseren Treffen erscheint. Es ist schwer Vertrauen zu ihm auf zu bauen, und noch blockt er fast vollständig ab wenn ich versuche Kontakt zu ihm auf zu nehmen, oder baut eine Mauer aus coolness um ihn rum, so dass ich oder andere ihm ja nicht zu nah kommen. ich werde versuchen vorsichtiger und langsamer mit ihm um zu gehen um doch ein Verhältnis auf zu bauen, ob es dann professionell und im therapeutischen kontext bestehen kann weiss ich jetzt noch nicht.
Die zweite Therapiestunde habe ich mit Fausto verbracht, der heute extreme schwierigkeiten hatte sich zu konzentrieren. Jeder laut, jedes geräusch war eine willkommene Einladungen zu entdecken und etwas anderes zu machen als das was er angefangen hat. Ich habe versucht mit ihm zu zeichnen, doch wir sind nicht weit gekommen und ich habe gemerkt das es ihm wahnsinnig schwer fällt die konzentration für mehr als 10 minuten auf eine sache zu halten. Ich werde versuchen mir tips von seiner lehrerin zu holen und auch mit seiner mutter (die als Köchin im Projekt angestellt ist) zu reden um mehr informationen über mögliche methoden zu bekommen.

7.01.09- PARA DAR ESPERANZA: Puh, seit gestern abend bin ich richtig arg krank geworden und war auch schon bei arzt, der mir versichert hat das ich parasiten im magen habe, die für magen darm krämpfe und ein unwohles körpergefühl sorgen. Trotzdem wollte ich Lisbeth nicht versetzen und bin zum Projekt hochgefahren. Es ging nach einer WEile, und ich konnte mich auf die Stunde konzentrieren. Wir haben heute Klamotten für ihren Charakter zusammengesucht und eine Szene gespielt aus dem Alltag (Tanzunterricht) von ihrer Rolle. Sie hatte unheimlich viel Spass, und vor allem keine Probleme in die Rolle rein- und wieder raus zu schlüpfen. Es hat mir auch viel gegeben ihren Partner in dieser Szene zu spielen und wir haben über eine Presentation in Atacambes gesprochen die es zu planen gilt. Abschliessend haben wir einen neuen termin vereinbart und sie hat mich gefragt ob wir eine andere Rolle spielen können das nächste mal. Für mich ist es wichtig das wir erst einmal dieses Rollenspiel etwas vertiefen bevor wir zu etwas neuem wechseln, und ich glaube das passt auch zu ihrer Zielstellung stabiler und ruhiger zu werden.

8.01.09-PARA DAR ESPERANZA: Ich bin noch schwächer und mehr krank als gestern und musste mich richtig hochziehen um ins Projekt zu fahren. Leider konnte ich heute auch keinen Tanzunterricht geben wie normalerweise, und habe mich abgemeldet. Es wäre einfach zuviel für meinen körper gewesen.
Hinzu kam das meine Clienten (Jose und Fausto) beide heute nicht dort waren und ich somit eigentlich umsonst gefahren bin.

Anyway, die Woche war trotzdem erfolgreich, und so konnte ich heute den anderen Lehrern bei ihren Vorbereitungen helfen!

...Hoffentlich bin ich nächste Woche wieder fit, bis dahin ist bettruhe und entspannung angesagt, ich habe viele Medikamente bekommen und hoffe das sie bald wirken!